Neue Begriffsdefinitionen aus der ISO 9001:2015
Qualität
Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale eines Objekts Anforderungen erfüllt
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Benennung „Qualität“ kann zusammen mit Adjektiven wie schlecht, gut oder
ausgezeichnet verwendet werden.
Anmerkung 2 zum Begriff: „Inhärent“ bedeutet im Gegensatz zu „zugeordnet“ „einem Objekt innewohnend“.
Qualitätspolitik
Politik bezüglich Qualität
Anmerkung 1 zum Begriff: Generell steht die Qualitätspolitik mit der übergeordneten Politik der Organisation in Einklang, sie kann der Vision und Aufgabe der Organisation angepasst werden und bildet den Rahmen für die Festlegung von Qualitätszielen. Anmerkung 2 zum Begriff: Qualitätsmanagementgrundsätze dieser Internationalen Norm können als Grundlage für die Festlegung einer Qualitätspolitik dienen.
Management
aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Führen und Steuern einer Organisation
Anmerkung 1 zum Begriff: Management kann das Festlegen von Politik, Zielen und Prozesse zum Erreichen dieser Ziele umfassen
Anmerkung 2 zum Begriff: Gelegentlich bezieht sich die Benennung „Management“ auf Personen, d. h. eine Person oder eine Personengruppe mit Befugnis und Verantwortung für die Führung und Lenkung einer Organisation. Wird „Management“ in diesem Sinn verwendet, sollte es nicht ohne eine Art von Bestimmungswort verwendet werden, um Verwechslungen mit dem oben definierten Begriff „Management“ zu vermeiden. Beispielsweise ist die Formulierung „Das Management muss …“ abzulehnen, während „Die oberste Leitung muss …“ annehmbar ist. Andernfalls sollten andere Benennungen eingeführt werden, um das Konzept zu vermitteln, wenn es sich auf Personen bezieht, z. B. leitende Personen oder Manager.
Qualitätsmanagement
Management bezüglich Qualität
Anmerkung 1 zum Begriff: Qualitätsmanagement umfasst üblicherweise das Festlegen der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele, (die Qualitätsplanung, die Qualitätslenkung, die Qualitätssicherung und die Qualitätsverbesserung.
Prozess
Satz zusammenhängender und sich gegenseitig beeinflussender Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt
Anmerkung 1 zum Begriff: Eingaben für einen Prozess sind üblicherweise Ergebnisse anderer Prozesse.
Anmerkung 2 zum Begriff: In einigen Prozessen werden manche Eingaben ohne jegliche Umwandlung zu
Ergebnissen, z. B. eine in einem Herstellungsprozess verwendete Blaupause oder ein Katalysator in einem
chemischen Prozess.
Anmerkung 3 zum Begriff: Prozesse in einer Organisation werden üblicherweise geplant und unter beherrschten Bedingungen durchgeführt, um Mehrwert zu schaffen.
Anmerkung 4 zum Begriff: Ein Prozess, bei dem die Konformität des dabei erzeugten Ergebnisses nicht ohne Weiteres oder in wirtschaftlicher Weise validiert werden kann, wird häufig als „spezieller Prozess“ bezeichnet.
Kontext der Organisation
wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Kombination interner und externer Faktoren und Bedingungen, die eine Auswirkung auf die Vorgehensweise einer Organisation hinsichtlich ihrer Produkte, Dienstleistungen, Investitionen und interessierten Parteien haben
Anmerkung 1 zum Begriff: Das Konzept des Kontextes der Organisation gilt gleichermaßen für gemeinnützige oder öffentliche Dienstleistungsorganisationen, wie auch für gewinnorientierte Organisationen.
Anmerkung 2 zum Begriff: Im Englischen werden für dieses Konzept häufig andere Benennungen verwendet, z. B. „business environment“, „organizational environment“ oder „ecosystem of an organization“
interessierte Partei
Anspruchsgruppe Person oder Organisation, die eine Entscheidung oder Tätigkeit beeinflussen kann, die davon beeinflusst sein kann, oder die sich davon beeinflusst fühlen kann
BEISPIEL Kunden, Eigentümer, Personen in einer Organisation, Lieferanten , Bankiers, Vereinigungen, Partner oder die Gesellschaft, die Wettbewerber oder gegensätzliche Interessengruppen einschließen können.
Risiko
Auswirkung von Ungewissheit auf ein erwartetes Ergebnis
Anmerkung 1 zum Begriff: Eine Auswirkung ist eine Abweichung vom Erwarteten — in positiver oder negativer
Hinsicht.
Anmerkung 2 zum Begriff: Ungewissheit ist der Zustand des auch teilweisen Fehlens von Informationen im
Hinblick auf das Verständnis eines Ereignisses oder Wissen über ein Ereignis, seine Folgen oder seine Wahrscheinlichkeit.
Anmerkung 3 zum Begriff: Risiko wird häufig durch Bezugnahme auf mögliche Ereignisse und Folgen, oder durch eine Kombination beider charakterisiert.
Anmerkung 4 zum Begriff: Risiko wird häufig mittels der Folgen eines Ereignisses (einschließlich Veränderungen der Umstände) in Verbindung mit der Wahrscheinlichkeit seines Eintretens beschrieben.
Anmerkung 5 zum Begriff: Der Begriff „Risiko“ wird manchmal verwendet, wenn ausschließlich die Möglichkeit
negativer Folgen besteht.
dokumentierte Informationen
Informationen, die von einer Organisation gelenkt und aufrechterhalten werden müssen, und das Medium auf dem sie enthalten sind
Anmerkung 1 zum Begriff: Dokumentierte Information kann in jeglichem Format oder Medium vorliegen, sowie aus jeglicher Quelle stammen.
Anmerkung 2 zum Begriff: Dokumentierte Information kann sich beziehen auf:
- das Qualitätsmanagementsystem, einschließlich damit verbundener Prozesse;
- Informationen, die für den Betrieb der Organisation geschaffen wurden (Dokumentation);
- Nachweise erreichter Ergebnisse (Aufzeichnungen).
Kundenzufriedenheit
Wahrnehmung des Kunden zu dem Grad, in dem die Erwartungen des Kunden erfüllt worden sind
Anmerkung 1 zum Begriff: Es kann sein, dass die Kundenerwartung der Organisation oder sogar dem
Kunden/der Kundin selbst unbekannt ist, bis das Produkt geliefert oder die Dienstleistung erbracht wird. Zum Erreichen hoher Kundenzufriedenheit kann es erforderlich sein, eine Kundenerwartung zu erfüllen, auch wenn sie weder festgelegt noch üblicherweise vorausgesetzt oder verpflichtend ist.
Anmerkung 2 zum Begriff: Reklamationen sind ein üblicher Indikator für Kundenunzufriedenheit, doch bedeutet ihr Fehlen nicht notwendigerweise hohe Kundenzufriedenheit.
Anmerkung 3 zum Begriff: Selbst wenn Kundenanforderungen mit dem Kunden vereinbart und erfüllt
worden sind, bedeutet dies nicht notwendigerweise, dass die Kundenzufriedenheit damit sichergestellt ist.